In seinem künstlerischen Schaffen hat Wolfgang Tillmans (1968 in Remscheid) das Medium der Fotografie in einer bisher nie gesehenen Weise revolutioniert und auf andere Medien hin geöffnet. Beginnend in den frühen 1990er-Jahren dokumentierte Tillmans in Szenen aus London, New York oder Berlin die Menschen und Situationen seines direkten Umfeldes und schuf so auf stilprägende Weise das Porträt einer neuen Generation. Seit den späten 1990er-Jahren fertigt Tillmans vermehrt kameralose, abstrakte Fotografien an, die aus einer direkten Arbeit mit und auf dem Fotopapier hervorgehen. Zum Teil erlangen diese Bilder einen skulpturalen, objekthaften Charakter. Auch im Ausstellungskontext entwickelte er neuartige, antihierarchische Installationsformen seiner Bilder im Raum. Anlässlich einer umfassenden Ausstellung von Tillmans’ Werk in der Basler Fondation Beyeler erscheint dieses Katalogbuch, welches seine Arbeiten in bisher nie gesehener Weise ordnet und gruppiert.
Text: Vischer, Theodora