Mit seinen Fotografien der Lobbys von mehr als zweihundert Hotels in Wien gelingt es Wolfgang Thaler eine ganze Stadt zu porträtieren, das hybride Gesicht, mit dem sie ihre Gäste empfängt und verabschiedet. Die Lobby zu fotografieren bedeutet, ein Bild von einem Bild zu machen, ein Bild abzubilden, das Raumbild einzufangen, so amtlich wie inkognito. (Andreas Spiegl)
Ich werde argumentieren, dass die Hotellobby wie die Wiener Ringstraße als Zentrifuge fungierte, ein Raum, der ein wesentlicher Bestandteil des Strudels der Moderne war. (Rajesh Heynickx)
Die Lobby, der Empfang, ist eine Aufnahme; und auch die Fotografe ist selbstverständlich eine Aufnahme. Der Fotograf hat sich also mit der einen Aufnahme Zugang zu einer anderen verschafft. Und umgekehrt.
(Lina Morawetz)
Die Hängelampe donnerte neben mir zu Boden und zersplitterte in unzählige kleine Glasteile. Eine Frau mit asiatischem Aussehen zuckte mir gegenüber zusammen. (Josef Kleindienst)
Wolfgang Thaler, *1969 in Salzburg, Österreich. Lebt und arbeitet in Wien.
Text: Rajesh Heynickx, Josef Kleindienst, Lina Morawetz, Andreas Spiegl
Design: Wolfgang Thaler + metaphor/Simon Hundsbichler
Fotohof edition, Bd./Vol. 307
edition: 1000