Es bewegt sich etwas im Selbstverständnis der Kreativen. Diente Design bislang vor allem dazu, Waren und Produkte attraktiver zu machen und modische Trends zu bedienen, regt sich nun ein neues Selbstbewusstsein. Denn auch Design kann kritisch sein und in politische und gesellschaftliche Prozesse eingreifen, etwa mittels politischer Karikaturen oder investigativer Fotoreportagen.
Im Mittelpunkt des Bandes steht die Frage, wie Design und angrenzende Gebiete — etwa Medien und künstlerische Praktiken — Orientierung bieten können in einer Welt, die durch Globalisierung und Migration in Bewegung geraten ist und deren Wertgefüge an Verlässlichkeit verloren hat.
Die Autor_innen aus Praxis und Theorie untersuchen, wieviel Widerspenstigkeit Design verträgt: Wie rebellisch darf — oder muss — die kreative Klasse agieren? Inwiefern kann Gestaltung dazu beitragen, Wege, Werte und Normen zu überdenken und den neuen Gegebenheiten anzupassen?