Für die Fotoserie War Rooms hat Katharina Gruzei sonderbare Räume in einem Moskauer Museum aufgespürt. Im Zentralmuseum des Zweiten Weltkriegs schwenkt sie ihren Blick auf Bereiche abseits der großen Kriegsdioramen und fokussiert Teile des Raumes, in denen museale Strukturen und Strategien der Inszenierung sichtbar werden.Dort treten pathetische Kriegsmalereien an den Wänden in einen skurrilen Dialog mit der funktionalen Ebene des Museums: es wirkt als würden sich gemalte Soldaten hinter einem Schreibtisch des Museumspersonals verschanzen. An anderer Stelle scheint ein versammelter Kriegsstab auf ein, im Raum platziertes, rotes Telefon zu starren.
Reale Gegenstände werden zu bizarren Objekten, die in absurder Weise mit ihrer Umgebung in Korrespondenz treten. So finden sich inmitten der gemalten Schlachtfelder zum Museum gehörende Türen, die einen Fluchtweg aus dem Kriegsszenario und die Option, durch die Bilder dem Krieg entfliehen zu können, suggerieren.
In ihrer Fotoserie verbindet Katharina Gruzei grundsätzliche Fragen der Musealisierung und der Repräsentation des Krieges mit einer subtilen Institutionskritik.