Gregor Schneider ist ein einflussreicher und kontroverser Künstler, dessen Arbeiten mit Vorliebe missverstanden werden. Er entfernt sich vom künstlerischen Objekt. Er denkt, indem er Räume konstruiert. Mitte der 1980er-Jahre suchte er den „Leerlauf von Handlung“. Er baute in vorhandene Räume die gleichen Räume noch einmal ein und zerstörte damit ökonomisches Denken. In den vergangenen fünfzehn Jahren hat er sich zunehmend auf das politische und öffentliche Feld zubewegt. In seinen Arbeiten überkreuzt Schneider die neuere Geschichte Deutschlands mit den Un-Orten der persönlichen Existenz; er inszeniert das Zusammentreffen einander fremder kultureller Momente – zum Beispiel durch den Bau eines schwarzen Kubus mit den Maßen der Kaaba vor dem Markusdom in Venedig (zensiert).
Der Anspruch des Kataloges besteht darin, das Werk als einen großen, 30 Jahre überspannenden Zusammenhang zu zeigen. Mehr als dreihundert Abbildungen erhellen die Stationen, ausführliche Kommentare von Gregor Schneider selber und Herausgeber und Kurator Ulrich Loock markieren Verbindungen und Widersprüche des Werkes.