Ein Foto ist ein Foto ist ein Foto. Immer. Es ist keine Repräsentation von Realität, sondern nur visuelle Referenz an eine individuell erlebte Gegenwart und Ausgangspunkt für neue Assoziationen. Im fotografischen Abbild sucht der Betrachter vertraute Muster, nimmt bekannte Farbgebungen wahr, vergewissert sich über den Kontext und konstruiert so sein eigenes Bild mit neuer Bedeutung. Dieser komplexe Prozess der Rezeption wurde oft genug untersucht. Soweit, so bekannt.
Nur was passiert eigentlich, wenn der Autor eines Fotos gar nicht existiert? Wenn keine eindeutige Intention vorhanden ist? Wenn die Realität als Bezugspunkt nicht überprüfbar ist? Und wenn Assoziationen aus einem rein maschinellen Algorithmus heraus entstehen?
Mit einem spannenden Verwirrspiel aus digitaler Realität und analoger Virtualität hinterfragt Viktoria Binschtok gewohntes Sehverhalten und materialisiert die Bilderflut des Internets beziehungsweise entmaterialisiert die Wirklichkeit.