Ausgehend von seinem Lebensmittelpunkt Wien, bereiste Wolfgang Lehrner in den letzten Jahren Städte, die nicht länger als eine Bus-Tagesreise von Wien entfernt liegen und in historischen, kulturellen, wirtschaftlichen und verkehrstechnischen Aspekten eine Gemeinsamkeit mit Wien aufweisen. Entstanden sind zahlreiche Fotografien und Videos von Städten, die auf den ersten Blick nicht eindeutig zu lokalisieren sind, jedoch Wien sein könnten.
Erst bei näherer Betrachtung werden in den scheinbar einfachen, alltäglichen Bildern komplexe Zusammenhänge sichtbar. Wolfgang Lehrners Arbeiten sind kosmopolitische Untersuchungen, die Veränderungen und Bedeutung von Gemeinsamkeiten und Gegensätzlichkeiten von urbanen Räumen, Metropolen und deren Vernetzung im kulturellen, soziökonomischen, historischen und metaphysischen Sinne thematisieren und hinterfragen.
Die Beobachtung und Sichtbarmachung lokal determinierter Eigenheiten von Städten und deren Zwischenräumen und die sich daraus ergebende globale Transformierbarkeit ziehen sich durch Wolfgang Lehrners Arbeiten. Der Betrachter der Bilder, Videos und Installationen wird zum Detektiv, der die Verortung der Stadtansichten selbst leisten muss.