Vom Wiener Humor und vergessenen Künstlern, von öffentlichen Personenwaagen und der legendären Würfeluhr, von Maronibratern und dem Klang der Stadt: So vielfältig und facettenreich wie die Großstadt selbst sind die Themen dieser fundierten und spannenden Auseinandersetzung mit Wien über die letzten 200 Jahre.
Der Stadtforscher Peter Payer legt mit “Wien — Kulturhistorische Essays” einen weiteren Band seiner Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte vom 19. Jahrhundert bis heute vor. In rund 30 Texten wird die Stadt multiperspektivisch erforscht: Wie wurde Wien, was es heute ist? Als was fungierte die Donau vor hundert Jahren, wie sah die Ringstraße aus, als Autos Seltenheitswert besaßen, seit wann gibt es Wurstelstände? Ein besonderes Augenmerk wird auf den Einfluss kultureller Strömungen auf die Stadtentwicklung gelegt, die das Alltagsgeschehen damals und bis heute nachhaltig prägten.
Auch Hören, Schmecken, Sehen und Fuhlen kommen nicht zu kurz, wenn es um die, immer auch sinnliche, Auseinandersetzung mit einer Großstadt in ihrer ganzen Vielfalt geht. Payers Texte öffnen eine neue Sicht auf Zusammenhänge, die sich in einer Großstadt manchmal erst auf den zweiten und oft erst mit einem Blick in die Vergangenheit erschließen.