Renate Kordon – Trickfilme | Animated Films ist die spezifische Verbindung einer DVD-Edition mit einem 64-seitigen Text-Bild-Buch in limitierter Auflage.
Dem künstlerisch-experimentellen Charakter der erstmals gesammelt verfügbaren Trickfilme samt Dokumenten zu den Film-Räumen dieser Pionierin der Wiener Animations-Szene entspricht die bibliophile, gestalterische Aufbereitung der wie schwarz-weiße Zwillinge zueinander gefügten Medien-Formate.
Mit Textbeiträgen von Gerald Bast, Werner Fenz, Sabine Flach,
Peter Hiess, Stefanie Honeder, Otto Kapfinger, Renate Kordon,
Elke Krasny, Roman Lemberg, Bady Minck, Susanne Neuburger,
Johannes Rauchenberger, Elisabeth Saubach, Herman Seidl
Gestaltung Peter Duniecki
“Dem künstlerisch-experimentellen Charakter der erstmals gesammelt verfügbaren Trickfilme samt Dokumenten zu den Film-Räumen einer Pionierin der Wiener Animations-Szene entspricht die bibliophile, gestalterische Aufbereitung der wie schwarz-weiße Zwillinge zueinander gefügten Medien-Formate.
Einerseits wurde für die DVD-Verpackung eine im Handel befindliche Hülle gesucht und gefunden, die jenseits der sonst üblichen Plastik-Taschen als gefaltete »Kartonage« schon beim Öffnen und Aufklappen jenen überraschenden, taktilen Bewegungseffekt bietet, der auch als dynamisches Agens in Kordons Filmen und Installationen omnipräsent ist.
Andererseits übernimmt dann das beigefügte Büchlein mit erläuternden Texten und Bildern in Format und Haptik bewusst die Dimension und Anmutung dieser Kartonage: Digitale Bild-Welt und analoge Lese-Welt sind so in Farbgebung und Lineament wie ein Yin-Yang-Muster aufeinander bezogen und zugleich auch klar getrennt im jeweiligen Medium autonom konzipiert.
Auch im Kern des Buches bezieht sich die Gestaltung mit optischer Leichtigkeit, subtiler Varianz in Bild- und Textflächen auf die sinnlich/metaphorische Transluzenz der kommentierten Werke.
Da ein Bedrucken der als rarer Restposten ausfindig gemachten, schwarzen DVD-Hülle für die kleine Auflage zu teuer erschien, entschied man sich, die Verpackung der Silberscheibe mit weißem Deckstift Stück für Stück jeweils individuell von der Künstlerin »signieren« zu lassen und damit die gedruckte lineare Zeichnung auf dem Buch-Umschlag zu einem über den Rücken beider Formate durchlaufenden, »sprechenden« Lineament zu ergänzen.
Die Aneinanderreihung all dieser individuellen Covers würde für sich wieder einen »Film« ergeben ; sie reflektiert in der Kombination von maschinellen, digitalen und manuellen Komponenten sowie in der Generierung endloser, spielerischer Metamorphosen und »Geschichten« aus simplen Strichen auch ein wesentliches Strukturmerkmal des filmischen und bildnerischen Œuvres der Künstlerin.
Als drittes Element wurde eine handelsübliche, schützende Klarsichttasche gewählt, die in den Maßen exakt dazu passt – und die die beiden Inhalte in kompakter Formation ihrer grafischen Erscheinung präsentiert. ”
Otto Kapfinger