Tichá ist ein südböhmisches Grenzdorf, nur einen bewaldeten Hügel von Helmut Steineckers Wohnort — dem österreichischen Dorf Unterwald — entfernt. Dort, am ehemaligen Eisernen Vorhang, im heutigen sogenannten “Grünen Band”, findet er Relikte eines fast ein halbes Jahrhundert geteilten Europas. Dieses abgelegene Gebiet scheint sich zwischen Ruinen und Kitsch in eine neue Identität einzupendeln. Als sich öffnende ehemalige Sperrzone zwischen zwei Machtblöcken befindet sich der Ort in einer historischen Ausnahmesituation. Steinecker widmet diesem etwa 100 Einwohner zählenden Dorf seine sachlich konzentrierte aber gleichwohl emotional teilnehmende Fotografie.