Europas aufregendste und wegweisendste Modegestalter kommen aus dem hohen Norden, sind international bestens vernetzt und kommerziell außergewöhnlich erfolgreich. In Sachen Modedesign sind die nordischen Länder schon lange keine Terra incognita mehr. Marken aus Skandinavien sind weltbekannt, und Designer wie Henrik Vibskov sorgen bereits seit einigen Jahren international für Furore. Aber was ist es, das nordisches Design so beispiellos macht? In welchem Zusammenhang stehen Herkunft der jungen Designer und ihr einzigartiger Sinn für Stil und Ästhetik?
Mit “The Weather Diaries” unternimmt das Künstlerinnen-Duo Cooper & Gorfer nun eine Reise zu den Wurzeln nordischer Mode- und Designtraditionen. Sarah Cooper und Nina Gorfer verfolgen eine ungewöhnliche Herangehensweise. Die Kuratorinnen der 3. Nordic Fashion Biennale präsentieren die Entwürfe junger und etablierter Designer aus dem hohen Norden in einem anmutigen Fotobuch, für das sie Island, die Färöer-Inseln und Grönland bereist haben.
Sie inszenieren die Mode vor dramatischen Naturkulissen und umweben ihre visuelle Erzählung mit einer dunklen Romantik. Die Anleihen aus der Malerei des 18. und 19. Jahrhunderts sind bezeichnend für das Duo. Ihre Bilder entziehen sich dennoch einer medialen Einordnung, sie sind Vermittler zwischen Mode, Fotografie und Malerei nie schlicht dokumentarisch, sondern immer interpretierend, erzählend und unverwechselbar.