In The Sad-Eyed Lady Harf Zimmermann documents the Berliner Luft- und Badeparadies (“Blub” for short), a once loved bathing and leisure center in the Britz district of Berlin that is today a graffiti-stained ruin. The center opened in 1985 at an impressive cost of 44 million marks and welcomed roughly seven million visitors before its closure in 2005 after a series of hygiene complaints. Zimmerman’s focus is the center’s slow death, the eerie remnants of pleasure that once was. In his words: “The city has been left behind and the silence is near complete. All the bridges are broken, the windows nailed over or opaque with dirt-everything here appears bewitched. This could be the realm of the Snow Queen, where the beautiful princess is imprisoned, trapped by an evil spell. Or it could be the Star Trek episode where Captain Kirk beams himself onto a celestial body with Bones and Spock after his sensors register signs of life, only to realize that the aliens have left their planet or been killed before they could escape. And now no one can know how they looked, those beings, and what purpose the strange objects they left behind may have served.”
Harf Zimmermann was born in 1955 in Dresden, and in 1961 moved to Berlin where he today lives and works. After initially training as a journalist, Zimmermann studied photography under Arno Fischer at the Academy of Fine Arts in Leipzig. He was a founding member of the photographic agency Ostkreuz, and today contributes to a range of international magazines. Steidl has published Zimmermann’s Brand Wand (2015) and Hufelandstraße 1055 Berlin (2017).
“Man kann die Welt an vielen Orten begreifen”, sagt Harf Zimmermann. Ihn faszinieren solche, die von den meisten gar nicht bemerkt werden, die schon im Begriff sind, in Vergessenheit zu geraten. Ihre Geschichte möchte er erzählen. So wie die des Blub, des Berliner Luft- und Badeparadieses in Berlin-Britz. Eröffnet 1985 und zu Zeiten der Berliner Mauer etwas wie ein Wallfahrtsort mit mehr als sieben Millionen Besuchern, dann 2004, ein Jahr vor der endgültigen Schließung, einer der “uncoolsten Orte der Stadt”, wenn man einer Umfrage der Berliner Morgenpost aus demselben Jahr glauben kann. In The Sad Eyed Lady dokumentiert Harf Zimmermann den endgültigen Niedergang des Bads, er fotografiert ein “Disneyland in Ruinen”, zeigt, wie sich Sprayer, Obdachlose und Touristen den Ort zu eigen machen, wie die Natur sich ihn zurückholt, zeigt Schönheit und Zerstörung.
“Die Stadt dringt nicht bis hierher durch, kaum Geräusche. Alle Brücken gekappt, die Fenster vernagelt oder blind, alles hier scheint verwunschen. Dies könnte das Reich der Schneekönigin sein, wo die schöne Prinzessin gefangen gehalten wird, mit einem schrecklichen kalten Fluch belegt. Oder ist es wie bei der Episode aus Raumschiff Enterprise, als sich Captain Kirk, Pille und Spock auf einen Him- melskörper beamen lassen, nachdem die Sensoren Spuren einer Lebensform gemeldet haben, nur um festzustellen, dass die Fremden entweder ihren Planeten verlassen haben oder ausgelöscht wurden, ehe sie dazu kamen? Und jetzt weiß niemand mehr, wie sie aussahen, diese Wesen, und wozu ihnen all die seltsamen Dinge dienten, die sie zurückließen.” Harf Zimmermann