Flüchtig geflasht, akribisch beobachtet, rauschhaft energiegebündelt, schockgefroren,
voyeuristisch aufgeladen, drastisch überspitzt, romantisch wild, tragisch, komisch,
grüblerisch abwesend und seltsam erschreckend — die Straße, der “urban space”, als
direkt und alltäglich erfahrbarer städtischer Lebensraum ist eines der mit Abstand
schillerndsten und facettenreichsten fotografischen Sujets.
Die im Rahmen der Triennale der Photographie stattfindende Ausstellung Street. Life.
Photography umfasst 52 fotografische Positionen mit rund 350 Arbeiten aus der Sammlung
F. C. Gundlach und der Sammlung Falckenberg sowie zahlreichen Leihgaben und
Kooperationen mit zeitgenössischen Künstlern. Sie gliedert sich in sieben thematische
Gruppen: Street Life, Crashes, Public Transfer, Urban Space, Lines and Signs, Anonymity
und Alienation. Emanzipiert von Henri Cartier-Bressons “decisive moment”,
drängen neue erzählerische Tendenzen der Street Photography die Konzentration auf
fotografische Zeugenschaft beiseite. Fotografiehistorische Ikonen und aktuelle Positionen
laden sich gegenseitig auf und geben in einem bewusst subjektiv gewählten Überblick
Auskunft über gesellschaftliche Phänomene, wie sie sich innerhalb der letzten 70 Jahre fotografisch auf der Straße manifestierten.
Katalog zur Ausstellung im Haus der Photographie, Deichtorhallen Hamburg zur Triennale der Photographie 8.6. bis 21.10.2018
Kunsthaus Wien 11.9. 2019 bis 16.2.2020
Fotomuseum Winterthur 5. Sept. bis 22.11.2020