Im Jahr 1919 wird die Kunstschule in Weimar unter der Leitung von Walter Gropius mit einem radikalen Lehransatz und dem neuen Namen Bauhaus wiedereröffnet. Vier Jahre vergehen bis zur ersten Ausstellung des Bauhauses, die dem begeisterten Publikum einen neuen Kunstansatz vermittelt und die Ideen der Schule in die ganze Welt trägt.
Begleitend zu diesem ersten öffentlichen Auftritt erscheint 1923 der Katalog Staatliches Bauhaus in Weimar 1919–1923. Mithilfe dieses fachübergreifenden Oeuvre-Katalogs haben die Idee und das Potential des Bauhauses erstmals ihren Weg auf Papier gefunden. Neben zahlreichen Projektvorstellungen werden durch die theoretischen Ansätze von Paul Klee, Wassily Kandinsky und Gertrud Grunow die Lehrmethoden in den verschiedenen Werkstätten vermittelt. Gropius’ Vorwort zeichnet die Struktur des Staatlichen Bauhauses nach und präsentiert den einzigartigen Reformationsansatz, der die Einheit von Technik und Kunst fordert und lehrt. Die Illustrationen aus den unterschiedlichen Werkstätten offenbaren zudem Projekte von Studierenden, deren Verbindung zum Bauhaus im Wesentlichen noch unbekannt geblieben ist.
Mit dem beigelegten Kommentar wird dieses Faksimile der ersten, längst vergriffenen Buchveröffentlichung in einen zeithistorischen Kontext gesetzt, der das Bauhaus von seiner Idee bis zu seiner Situierung als renommierte Kunstschule dokumentiert.
Mit dem ursprünglichen Layout von László Moholy-Nagy und dem von Herbert Bayer gestalteten Einband ist das Buch ein wichtiges Zeugnis jener legendären Avantgarde-Bewegung, das deren Wirken und Streben seit den Anfängen des Bauhauses veranschaulicht.
With a contribution by Astrid Bähr