Im Schatten der großen Fotografen, die die Wahrnehmung des Engadins bis heute prägen, arbeiteten Dorffotografen wie Rudolf Grass. Abseits der großen Touristenzentren fotografierten sie die Menschen in ihrem Alltag, ihre Bräuche, Dörfer und Landschaften und überliefern damit ein weniger verklärtes, dafür um so authentischeres Bild des Tals.
Rudolf Grass etablierte sich neben den vielen Konkurrenten mit einer breiten Palette fotografischer Dienstleistungen. Neben Porträts und Passfotos im Studio entstanden Bilder spontaner Art im Freien, anlässlich von Hochzeiten, Festen und Vereinsanlässen, aber auch auf der Jagd, bei Unglücksfällen und Naturkatastrophen.
Landschaften, Pflanzenstudien oder Tiersujets lieferte Grass in Form von Ansichtskarten an Gasthäuser im Münstertal und im Engadin oder verkaufte diese als Abzüge an Touristen und Feriengäste, für die er auch Labor- und Vergrösserungsarbeiten ausführte.
Das Buch zeigt eine repräsentative Auswahl aus seinem Werk.