Die Ausstellung Naturgeschichten — Spuren des Politischen befasst sich mit Darstellungen von Natur, die auf gesellschaftliche Prozesse und zeitgeschichtliche Ereignisse Bezug nehmen. In unterschiedlichen Themenfeldern verdeutlicht sie den Wechselbezug von Natur und Geschichte. Die Präsentation spannt einen Bogen von den 1960er-Jahren bis in die Gegenwart. Sie setzt mit Arbeiten konzeptueller Kunstrichtungen ein, die mit der Reflexion über die Rahmenbedingungen künstlerischer Produktion und Rezeption auch deren geschichtskritische Dimensionen thematisieren.
Vertreter der nachfolgenden Künstlergenerationen bedienen sich sowohl kolonialismuskritischer als auch gesellschaftskritischer Traditionen und aktualisieren diese in ihrem jeweiligen zeitgeschichtlichen Umfeld. Naturdarstellungen prägen auch Werke der Ausstellung, die sich mit Völkermord sowie mit Flucht und Widerstand im Rahmen totalitärer Systeme und kriegerischer Konflikte auseinandersetzen. Ein weiteres Themenfeld behandelt Veränderungen und Verwandlungen öffentlicher und historischer Orte durch natürliche Prozesse. Die alles überwuchernde Natur erweist sich dabei als Indikator geschichtlicher Dynamiken.
Künstler:
Joseph Beuys
Matthew Buckingham,
Marcel Broodthaers
Mark Dion
Stan Douglas
Candida Höfer
Sanja Ivekovic
Christian Philipp Müller
Hélio Oiticica
Lois Weinberger
Christopher Williams
u.a.