Ansichten, die vorwiegend aus Wasser und Luft, Licht und seiner Spiegelung bestehen, verleihen den Landschaften — Strände, Sumpfland, Flussbette, Senken — des preisgekrönten Düsseldorfer Photographen Elger Esser (Jahrgang 1967) oft den Eindruck von Ortlosigkeit, obgleich er den jeweiligen Ort stets im Bildtitel nennt. Es sind Orte, die einen niedrigen, geraden Horizont bieten; er zählt, zusammen mit Essers charakteristischen Farben, zu den markanten Details der sich ergebenden Landschaftsaufnahme.
Essers jüngste Serie zeigt Landschaften und Orte an der libanesischen Küste (En Naqora, Saida, Enfeh), entlang des Nils in Ägypten (Assuan, Luxor, Salwa Bahry, El Quarwad) und in Israel (See Genezareth, Akko). Wie in früheren, in Italien und Frankreich entstandenen Serien leben auch Essers Morgenland-Bilder vom universellen Faszinosum eines scheinbar endlosen Horizonts und einer völligen Ruhe im Vordergrund.
Der mit dem Prix Goncourt ausgezeichnete französische Schriftsteller Mathias Énard, der Arabisch und Persisch studiert hat und mehrere Jahre im Mittleren Osten verbrachte, hat den einleitenden Essay verfasst.