Karten sind eine visuelle Kultur für sich. Sie sind simpel oder komplex, kompakt fokussiert oder übergreifend angelegt, dezent oder bunt — Handskizzen auf Servietten oder aufwendig generierte Datenmodelle. Doch bei aller Vielfalt haben all diese Karten eines gemein: Eine Karte zu zeichnen heißt, die Welt greifbar zu machen. In der Zeit digitaler, allgegenwärtiger Navigationssysteme bekommen diese persönlichen Interpretationen der uns umgebenden Wirklichkeit eine immer höhere Bedeutung. Das Handwerk der Kartografie und die persönliche Handschrift in illustrierten Karten wird derzeit neu entdeckt und hoch geschätzt — von professionellen Gestaltern ebenso wie von leidenschaftlich Interessierten.
Mind the Map zeigt, wie Redaktionen, Agenturen, Reiseveranstalter, Mobilitätsanbieter diese neue Art von Karten einsetzen, um Regionen in ihren Besonderheiten zu erklären, das lokale Umfeld zu verorten, Stimmungen zu erzeugen und Geschichten zu erzählen. Mit Karten sorgen sie für Überblick und helfen uns bei der Orientierung. Eine fremde Stadt, ein unbekanntes Land oder verwirrende Zusammenhänge werden plötzlich klar, logisch und auf einfache Weise nachvollziehbar. Mit Karten finden wir uns zurecht. Professionelle Kartografie macht in Zeiten des Visual Storytelling einen riesigen Innovationssprung. Mind the Map zeigt, wie sie funktionieren: Karten als zuverlässiger Wegweiser in jeder Lage und bei fast jeder Frage, auf einer Magazinseite am heimischen Schreibtisch, auf dem mobilen Bildschirm während einer Städtereise oder ausgebreitet und von Hand beschriftet auf der Wiese vor dem Zelt.
Eine neue Generation von Kartografen kreiert mit Leidenschaft und Detailfreude exzellente kartografische Umsetzungen vielschichtiger Zusammenhänge. Mind the Map steckt das Spektrum ihrer Arbeiten ab. Projekte aus aller Welt spiegeln das Spektrum von klassischen, lesbaren Karten und Atlanten über künstlerisch-kartografische Experimente bis hin zu redaktionellen Illustrationen, Stadtansichten, Urlaubskarten und Weltenbildern. So knüpfen die modernen Visual Storyteller an das klassische Handwerkzeug der Kartografie an, um ihr Umfeld im Kleinen und die Welt im Großen abzubilden.
Mind the Map bietet neue Blicke auf die Welt in Kartenform. Aus der Vogelperspektive eröffnet Mind the Map überraschende und inspirierende Sichtweisen auf vermeintlich Bekanntes und erlaubt ungeahnte Zugänge auf fremdes Terrain. Wohldosierte Erläuterungen leiten den Betrachter und lassen ihm Raum für eigene Endeckungsreisen. Ein Buch, in dem man gern spazieren, flanieren und verweilen will.