Die Kamera war Andreas Züsts treue Begleiterin. Ob bei seinen Spaziergängen durch Landschaften oder die nächtliche Stadt — seine Pentax mit s/w‑Film war meist mit dabei. Mit ihr hat er sein Leben, einem Tagebuch gleich, festgehalten. Fragmentarische Notizen zu den abgelichteten Geschehnissen trug er jeweils in seine Almanache ein. Der erste Almanach, der von 1978 bis 1983 reicht, gibt den Rahmen für die Publikation Menschen, Tiere, Abenteuer vor. Seine Beobachtungen visueller Phänomene, sozialer Verbindungen und der Zeitgeschichte werden in der Reihenfolge ihrer Entstehung gezeigt und umreißen seinen gleichzeitigen Blick auf disparateste Phänomene, seien es nun die Zürcher Bahnhofstrasse, Eisstrukturen, den Künstler Anton Bruhin, nächtliche Straßenszenerien, seine Familie.
Diese chronologische Sicht auf das Werk eröffnet einen Zugang zu diesem leicht melancholisch anmutenden Künstler, der ihm vielleicht am nächsten kommt. Doch auch sein Interesse am Medium selbst zeigt sich hier deutlich — im Festhalten des Aktes des Fotografierens, in Doppelbelichtungen oder in seinem Blick für Fotografie im Alltag. Dies alles hat Züst, teils mit einem Agfa Ortho 25, einem Repro-Film mit ganz eigener Ästhetik, festgehalten.
Darüber hinaus bietet die aufwendig recherchierte Publikation einen umfassenden Blick auf das Werk von Andreas Züst, da in diesen s/w Bildern alle Motive seiner Farbbildserien dicht beieinander vertreten sind (aufgearbeitet wurden diese Serien teils schon in den Büchern Bekannte Bekannte 1 und 2, Roundabouts, Himmel). In dieser Verbindung wird Menschen, Tiere, Abenteuer Andreas Züsts persönlichstes, aber auch bezüglich seines künstlerischen Werks aufschlussreichstes Buch sein.