Erwin Polanc verhandelt in seinem Künstlerbuch Mago Über Verritt einen speziellen Blick auf Wirklichkeit. Die Bildauswahl vereint Bilder, die das Sehen selbst und seine Wahrnehmung thematisieren. Seine Fotografien handeln von der Anarchie der Dinge (und Dingwelt) und verweigern sich jeglicher Narration. Vielmehr formen sie sich im Buch zu einer radikalen Sequenz des Auslotens und Abtastens von Orten, Spuren und Beziehungen. Sie legen Zeugnis ab, gestaltend zu fotografieren und Bildwerken einen autonomen Raum im Buch zu öffnen. Die Möglichkeiten des Mediums Buch, in kongenialer Kooperation mit dem bekannten Buchgestalter Oliver Kimpel erarbeitet, ist dezidiert Teil dieser künstlerischen Auseinandersetzung.
Die 162 Fotografien im Buchkörper werden von einer typografischen Klammer umfasst. Der Name des Buches bleibt im Verborgenen. Er findet sich in seiner Gesamtheit nur auf dem Buchrücken und im Kolophon. Seine Wortbestandteile und Fragmente allerdings tauchen im Buch nacheinander auf und begegnen den Bildern hin und wieder in minimalistischen, eigensinnigen Formen.
Grafische Gestaltung: Oliver Klimpel, Erwin Polanc
Fotohof edition, Bd./vol. 278