Schoina, ein Fischerdorf, versinkt langsam und unbemerkt im Sand. Angesiedelt in der russischen Arktis, wurde es zunächst durch die Sowjetunion unterstützt und zu einem der grössten Häfen an der Küste des Weißen Meeres aufgebaut. Nach dem Mauerfall geriet der Ort in Vergessenheit und verarmte. Nicht nur die arktische Kälte macht den Bewohnern zu schaffen, sondern auch der Sand, in welchem das Dorf langsam untergeht.
Alle anderen Dörfer in der russischen Arktis blicken dem Sommer erleichtert entgegen, der ihnen das Eis und die Kälte nimmt. Schoina aber, muss sich mit der Plage der Sandkörner abfinden, welche die Häuser unter sich verschwinden lässt und langsam die Existenz des Dorfes raubt. Die beiden Fotografen Dominique de Rivaz und Dmitri Leltschuk reisten mehrmals in den Hohen Norden Russlands. Nach ihrer Rückkehr stellen sie ihre Bilder von Schoina einander gegenüber.
Lyrisch und versonnen, eingetaucht in das charakteristische Licht des Nordens, lässt “Die Sandmenschen von Schoina” das von der Sowjetunion vererbte ökologische Desaster erkennen. Neben den Fotografien schildern mehrere Texte das Schicksal der Bewohner dieses abgeschiedenen Ortes, welcher der Naturgewalt ausgeliefert ist und an die Unermesslichkeit der Welt denken lässt.