Leipzig Hauptbahnhof 1981/82

Paris, Helga

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Der Leip­zi­ger Haupt­bahn­hof war in den 1970er Jah­ren ein unein­ge­lös­tes Ver­spre­chen auf Welt. Die Züge quietsch­ten herz­zer­rei­ßend, die Laut­spre­cher­an­sa­gen ver­hall­ten im Nir­wa­na der rie­si­gen Bahn­hofs­hal­le. Es war ein ein­fa­cher, lau­ter, mecha­ni­scher Ort. Rei­sen­de und das Per­so­nal hat­ten sich in den unter­schied­li­chen Räu­men des Ankom­mens und Abfah­rens ein­ge­rich­tet. In der Mitro­pa, wo das Geschirr selbst abge­räumt wer­den muss­te, ver­sam­mel­ten sich sämt­li­che sozia­le Schich­ten — 24 Stun­den lang. Die Zeit scheint auf den rund 80 Schwarz-Weiß-Foto­gra­fien von Hel­ga Paris nicht vor­an­zu­schrei­ten. Man sieht nur sel­ten jeman­den nach einem Zug has­ten. Uhren gibt es nicht. Alle war­ten: die Klo­frau auf das Schich­ten­de, die Lot­te­rie­ver­käu­fe­rin auf den nächs­ten Glücks­su­cher, die Rent­ne­rin auf ihr Bier. Hel­ga Paris’ Serie ist eine meis­ter­haf­te Milieu­stu­die mit unver­wech­sel­ba­ren Cha­rak­te­ren gelun­gen — die Rand­fi­gu­ren bestim­men die Sze­ne­rie des unend­li­chen Wartesaals.

Hel­ga Paris ( 1938) ist eine der wich­tigs­ten deut­schen Foto­gra­fin­nen. Sie wur­de mit ihrem Band Diva in Grau berühmt, in dem sie den Ver­fall der Alt­stadt von Hal­le / Saa­le in den 1980er Jah­ren fest­hielt und damit das Ende der DDR vorwegnahm.

In the 1970s, Leip­zig cen­tral sta­ti­on was an unful­fil­led pro­mi­se to the world. The trains crea­ked and squea­led pite­ous­ly and the loud­spea­ker announ­ce­ments went unhe­ard in the nir­va­na of the huge sta­ti­on hall. It was a simp­le, loud, mecha­ni­cal place. Tra­vel­lers and staff had sett­led them­sel­ves into the dif­fe­rent rooms for arri­vals and depar­tures. In the Mitro­pa, whe­re the dish- es had to be clea­red away by them­sel­ves, all the dif­fe­rent social stra­ta gathe­red tog­e­ther-for twen­ty-four hours. Time seems to stand still in Hel­ga Paris’s eigh­ty black-and-white pho­to­graphs. Only rare­ly do you see anyo­ne hur­ry­ing for a train. The­re are no clocks. Ever­yo­ne is wai­t­ing: the toi­let atten­dant for the end of her shift, the woman sel­ling lot­te­ry tickets for the next per­son see­king to make their for­tu­ne, the pen­sio­ner for her beer. Hel­ga Paris’ seri­es is a mas­ter­ful stu­dy of a par­ti­cu­lar milieu with unmistaka­ble cha­rac­ters-the mar­gi­nal figu­res defi­ne the sce­ne­ry of the end­less wai­t­ing room.

Hel­ga Paris (b. 1938) is one of the most important pho­to­graph­ers in Ger­ma­ny. She made a name for herself with her volu­me Diva in Grau, in which she recor­ded the decli­ne of the his­to­ric town cent­re of Hal­le / Saa­le in the 1980s, thus anti­ci­pa­ting the end of the GDR.

Autor

Einbandart

Erscheinungsjahr

Herausgeber

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Verlag

EAN

9783959053242

ISBN

978-3-95905-324-2

Seitenanzahl

96

Beschreibung

Deutsch

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