Slow Train Coming, Es fährt ein Zug nach Nirgendwo, Mord im Orient Express, Freight Train Blues… Ungezählte Geschichten, Mythen, Mysterien auf der Schiene. Wenn man heute im Großraumwaggon eines Hochgeschwindigkeitszugs von A nach B fährt, ist davon nichts zu spüren. Es ist praktisch, aber kein Abenteuer. Auf richtig langen Zugreisen aber, mit wenig Komfort, wenig Tempo, ausgedehnten Pausen und einer Zufallsgemeinschaft im Abteil ist der Zauber da, auch wenn es manchmal unbequem und beschwerlich ist.
Viele tausend Kilometer ist Janine Graubaum in mächtigen, rumpelnden Zügen durch den Osten Europas gereist, durch die Ukraine, Moldawien, Rumänien, Serbien, Mazedonien, Albanien, Weißrussland und Russland — nicht einmal, immer wieder. Für sie war noch nicht einmal der Weg das Ziel, sondern das unterwegs sein selbst. Warten auf dem Bahnhof, endlose Fahrten durch die Nacht, vorbeiziehende Landschaften, flüchtige aber intensive Begegnungen mit anderen Reisenden und beim Zwischenstopp Verpflegung besorgen am Bahnsteig.
Natürlich erzählt ihr Buch auch etwas über die Länder, die sie bereist hat, aber mehr noch über die eigenartige Vertrautheit unter Menschen, die nichts verbindet außer der Tatsache, dass sie im gleichen Zug in die gleiche Richtung unterwegs sind. Egal, wer sie sind, wo sie herkommen und wo sie hingehen.
KOSMOS TRAIN ist eine Reise ohne Anfang und ohne Ende. Es ist ein Buch über das unterwegs sein jenseits alltäglicher Erfahrungen. Es ist ein Buch darüber, wie spannend und einfach alles sein kann und wie selbstverständlich sich Menschen im Mikrokosmos der Züge begegnen. Janine Graubaum hat großartige Bilder dafür gefunden.