Eine Trouvaille: Wiederentdeckung eines Berliner Architektenteams der Nachkriegsmoderne
Die Berliner Baugeschichte wäre ärmer ohne sie: Das Architekturbüro von Klaus Kirsten (1929–1999) und Heinz Nather (geb. 1927) zeichnete verantwortlich für eine Reihe von individuellen, unkonventionellen Wohnbauten und baukünstlerisch herausragenden Fabrikationsgebäuden.
Seine Wiederentdeckung verdankt das Architektenteam dem Rotaprint-Gelände im Berliner Wedding mit seinen beiden kubischen Betontürmen. Die Initiatoren von ExRotaprint und heutigen Betreiber der Anlage begannen — motiviert von der faszinierenden Architektur — Material über die Architekten zu sammeln und fanden über eine Anzeige in der Bauwelt schließlich zu Heinz Nather und dessen Archiv.
Das entstandene Buch gibt einen Überblick über das Gesamtwerk von Kirsten & Nather und ordnet es in die bundesrepublikanische Nachkriegsmoderne ein. Besondere Beachtung finden dabei ihre überraschend offen und komplex gestalteten Wohngrundrisse der 1950er- und 1960er-Jahre sowie die Fabrikationsbauten der beiden Architekten als frühe Beispiele für eine “Corporate Architecture”.