“Mich interessieren flüchtige Architekturen, die Welt der Provinzen, Objekte, die allgemein dem schlechten Geschmack zugeordnet werden, es für mich aber nie waren, Objekte, die erfüllt sind von Wünschen, Träumen, kollektiven Erinnerungen… Fenster, Spiegel, Sterne, Palmen, Atlanten, Globen, Bücher, Museen und Menschen […]”
Luigi Ghirri widmete sich ab 1970 ernsthaft dem Fotografieren. Er arbeitete in der italienischen Stadt Modena und deren Umgebung, wobei er von Beginn an ausschließlich in Farbe fotografierte. Über den Zeitraum einer Dekade schuf Ghirri ein umfangreiches Bildrepertoire, mit welchem er nicht nur über die Sprache der Fotografie nachsann, sondern auch eine Reihe poetischer Wege durch die Kultur und Geografie des modernen Italiens nachzeichnete.
Karte und Gebiet untersucht Ghirris Werk der 1970er Jahre anhand von 14 verschiedenen Serien mit so unterschiedlichen Motiven wie Vorstadthäusern und Gärten, modernen Werbebildern, die Scheinwelt der Freizeitparks oder auch Detailaufnahmen von Karten aus einem Atlas.
Neben seiner wegweisenden Arbeit als Fotograf war Ghirri aber auch ein einflussreicher Denker und Autor. Diese Publikation beinhaltet Ghirris Schlüsselschriften aus den 1970er Jahren ebenso wie kritische Reflexionen über sein Werk, verfasst von Jacopo Benci und Maria Antonella Pelizzari sowie dem Kurator der Ausstellung James Lingwood.
Erschienen in Zusammenarbeit mit Jeu de Paume, Museum Folkwang und Museo Reina Sofia.