Sascha Weidner (1976–2015) hatte den Blick für magische Momente, er wusste das Poetisch-Flüchtige auf Papier zu bannen. Dem Dokumentarischen enthoben, zeigen seine Fotografien Bekanntes aus gänzlich neuen, ungeahnten Perspektiven und überführen den Alltag in Traum- und Fantasiewelten. So wird etwa das orangegelbe Licht einer Straßenlaterne, das einen Ahornbaum beleuchtet, zu einem Goldregen, werden Unfallautos magisch von Rauchwolken umspielt oder zerwühlte weiße Laken zu Wolkenformationen. Das Beiläufige erfährt besondere Bedeutung und die scheinbare Leichtigkeit der Bilder eine melancholische Tiefe, Verletzlichkeit und Intimität.
Das nun erscheinende Künstlerbuch wurde von Sascha Weidner selbst noch zu Lebzeiten konzipiert und in seiner jetzigen Form fertiggestellt. Hundert großformatige Abbildungen entführen den Leser in die Bildwelt dieses leider viel zu früh verstorbenen Ausnahmekünstlers.