Robert A. Fischer, auch bekannt als Bob, Bobby ‘What next’, Robert Baru-Fischer, Roberto HaHa! und 0Robert O’Fisher, war als Schreibtisch-Rockstar, Kunstkritiker, Autor, Medienkünstler, Anthropologe tätig und hinterliess rund 20.000 digitale Textdateien über Musik, neue Technologien und Zeitgeist.
Eine vergleichsweise bescheidene Auswahl von 239 Texten findet sich in diesem Buch. Mit einer durchschnittlichen Tagesdosis von gut 3.000 bis 4.000 Anschlägen hämmerte Bob Fischer seine Gedanken (Archiv der Gegenwart) in der Tradition der “écriture automatique “direkt in seine Maschine, ohne seine Texte zu überarbeiten – ohne sie überarbeiten zu wollen. Er schrieb unter verschiedenen Namen, für verschiedene Formate, nüchtern wie betrunken, selten mit und meistens ohne Korrekturprogramm, mit allerhand Computern.
Einzig die publizierten Texte genossen ein Lektorat, nicht immer speicherte Fischer diese Version ab, lieber waren ihm die eigenen, ursprünglichen Fassungen, die seinen “stream of consciousness” wiedergeben sollten. Der Computer war ihm eine neurologische Prothese, die ihm einen Teil des “komplizierten Mechanismus des Schreibens (die Geschwindigkeit, der Einsatz des Gedächtnis’, die Lesbarkeit)” abnahm.
Aus dem Hämmern am Schreibtisch wurde über die Jahre eine Form von “littérature brute” — inklusive Tippfehler und kruder Rechtschreibung — bezeichnet hat er seine Arbeit als spekulative Forschungsliteratur. Zwar habe er mit dem Schreiben Mühe gehabt, meinte er rückblickend, “aber ich habe immerhin immer (wieder) geschrieben!”. (Gina Bucher)