Das Investment ist an die Stelle des Sparbuchs getreten. Sogar die rundumversorgte Kleinbürgerlichkeit hat das Investieren entdeckt – nicht zuletzt in Wohnimmobilien. Ob nun private Kleinanleger, Großanleger oder institutionelle Investoren, ob nun Direktanlage, Fonds oder Crowdinvesting. Immer größere Kapitalmengen strömen in städtische Wohnungsmärkte und sorgen für steigende Boden‑, Eigentums- und Mietpreise. Ob es dazu auch kritische Kommentare aus dem Feld der Kunst und Architektur gibt? Ja, die gibt es. Und nicht erst seit heute. Bereits in den 1970er-Jahren haben Politkünstler wie Hans Haacke oder Klaus Staeck in ihren Arbeiten Immobilienspekulation und die Ausbeutung der Mehrheit durch das Eigentum einer Minderheit thematisiert.
Dieses Buch memoriert vergessene und stellt gegenwärtige, auch im Lehrkontext entstandene künstlerische Arbeiten vor, zusammen mit Textbeiträgen von Anita Aigner, Gabu Heindl & Drehli Robnik, Wolfgang Kemp, Franz Krähenbühl, Andre Krammer, Reinhard Kreissl und Isabelle Meiffert. Ob die Beiträge nun künstlerisch, wissenschaftlich oder essayistisch ausfallen – gemeinsam ist ihnen, dass sie dem Eigentum und der neuen Normalität des Immobilieninvestments das Selbstverständliche nehmen, dem vorherrschenden „Anlegerwissen“ ein kritisches „Gegenwissen“ entgegenstellen.
Mit Textbeiträgen von Anita Aigner, Gabu Heindl & Drehli Robnik, Wolfgang Kemp, Franz Krähenbühl, Andre Krammer, Reinhard Kreissl, Isabelle Meiffert