Saatbomben, Tomatenpflanzen auf Abrissplätzen, Moosbilder an Betonmauern: Eine besondere Form des Gartenbaus, unter dem Namen Guerilla Gardening erstmals im Manhattan der Siebzigerjahre bekannt geworden, ist zu einer weltweiten Bewegung angewachsen und gewinnt immer mehr Anhänger. Gärtnern ist cool geworden! Guerilla-Gärtner sind heimlich unterwegs: Bei Nacht und Nebel bepflanzen sie Verkehrsinseln, besetzen brachliegende Flächen, indem sie sie fruchtbar machen oder gehen mit Blumen gegen die Verwahrlosung des eigenen Wohnblocks vor — denn der öffentliche Raum gehört allen, und nicht dem Grünflächenamt.
Der Londoner Richard Reynolds, selbst seit fünf Jahren im Einsatz als urbaner Gartenguerillero, bietet mit seiner Website www.guerillagardening.org einen virtuellen Treffpunkt für diese internationale Community von Botanik-Aktivisten, die sich darüber auch zu gemeinsamen Begrünungsaktionen verabreden. Als Inhaber eines Diploms der Royal Horticultural Society betreibt der 32-Jährige das Gärtnern mit ebensoviel botanischer Leidenschaft wie Willen zum zivilen Ungehorsam und ist heute Europas bekanntester Guerilla-Gärtner.
In seinem Buch beschreibt er das politische/soziale/künstlerische Phänomen von den Ursprüngen des Guerilla-Begriffs bis zu aktuellen Beispielen für die blühenden Spuren, die Outlaw-Gärtner in aller Welt hinterlassen haben. Mit 64 Fotoseiten und vier großen Kapiteln zu Taktik, Öffentlichkeitsarbeit und natürlich praktischer Beratung im Umgang mit den botanischen Waffen. Ein Buch für alle, denen etwas an der Welt außerhalb der eigenen vier Wände liegt und die daran glauben, dass wir sie selber gestalten können.
4. Auflage 2017