Von der NZZ über Die Zeit bis zu The New Yorker – kaum ein Medium, das im letzten Jahr nicht über Matera berichtet hätte. Die kleine Stadt in Süditalien galt als „nationaler Schandfleck“ und steht nun als Europäische Kulturhauptstadt 2019 erneut im Fokus der Aufmerksamkeit.
2016 richtete eine Gruppe von Kunstschaffenden und Lehrenden der Kunstuniversität Linz ein temporäres experimentelles Labor in Matera ein, um den Blick auf die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen zu richten, darauf, wie Vergangenes aus einer Perspektive der Gegenwart zu unterschiedlichen Narrativen zusammengefügt wird. Die Publikation, die dieses In-situ-Labor dokumentiert, ist ein Hybrid zwischen Buch, Ausstellung, Katalog, Magazin und Objekt. Die Gesten des Suchens, Entfaltens, Ausfaltens und Umdrehens bei der Erkundung des realen Ortes wurden in die Gestaltung der Dokumentation mitgenommen. Jeder der Folder fasst künstlerische Arbeiten und Gespräche unter bestimmten Aspekten zusammen: Entstehung und Entwicklung dieses spezifischen menschlichen Habitats, Infrastrukturen, Kontinuitäten und Veränderung, Architektur, kulturelle und soziale Ausdrucksformen. Die großformatigen fotografischen Poster jeweils auf den Innenseiten bilden mit den vor Ort entstandenen Video- und Audioarbeiten eine Ausstellung im Mikroformat.
Mit künstlerischen Beiträgen von Martin Bilinovac, Jacqueline Böhm, Costanza Coletti, Stefanie Farkashazy, Redi Ferhati, Corinna Hiemer, Cory Holzinger, Thomas Hörl, Nina Selina Kern, Natalia Jobe, Moritz Matschke,Anna Pech, Barbara Post, Sarah Rinderer, Magdalena Sams, Robinson Stärk, Dimitrios Vellis. Gespräche mit Martin Bilinovac, Giulia Cifarelli, Anna Cimarusti, Natalia Jobe, Helmut Lethen, Claudio Mola, Antonio Montemurro, Sarah Rinderer, Angelo Stagno, Andrea van der Straeten, Dimitrios Vellis.