Alles daran ist cool. Der babyblaue Porsche 917, der Chevrolet Camaro, die Overalls mit ihren blauen, roten, gelben Streifen, die Jungs in tiefaufgeknöpften Hemden — mit Schnauz, vollem Haar, die Sonne im Gesicht. Frauen mit dickem Lidstrich und Schlaghosen, Girls in gehäkelten Bikinis an der Ziellinie, Blumengirlanden für den Sieger.
Der Motorsport in den 60er‑, 70er- und 80er-Jahren hat eine eigene Bilderwelt hervorgebracht, die aus heutiger Sicht Sehnsucht weckt. Nicht nur die Nostalgie nach schönen, alten Boliden, sondern die viel umfassendere Sehnsucht nach jener Zeit, in der die grossen Autorennen noch auf den normalen Strassen stattfanden. In der ambitionierte Tüftler ihre Rennmaschinen in Werkstätten im Dorf entwickelten, in denen die internationalen Grand Prix Stars zum Anfassen nahe waren. Gilles Villeneuve streicht sich eine Strähne hinters Ohr, Pedro Rodriguez ruht sich auf einer kleinen Steinmauer aus, Jo Siffert steht in weissen Jeans und Cowboystiefeln rum, Ayrton Senna ist in Gedanken versunken. Die Autos rasen durch Monaco, Le Mans und über die Hügel von Palermo.
Die Bilder in Gasoline and Magic stammen hauptsächlich von Amateurfotografen, die uns mit ihren eindrücklichen und schon bald intimen Aufnahmen an ihrer Faszination für die schnellen Automobile teilhaben lassen. Der Schweizer Filmemacher und Sammler Thomas Horat hat diese Bilder über viele Jahre hinweg aufgespürt, beschriftet, archiviert und präsentiert sie nun erstmals in Gasoline and Magic und in der Ausstellung “VROOOOAAAMMM” im Museum im Bellpark (22. August bis 8. November 2015)