Seit dem Jahr 2000 arbeitet die Leipziger Künstlerin Valentina Seidel an ihrem großen Porträtprojekt exchange, das sich als kollaborative Arbeit versteht. Indem sie ihren Modellen aus dem internationalen Kunstbetrieb einräumt, sich an einem spezifischen Ort der eigenen Wahl fotografieren zu lassen und aktiv am Bild mitzuwirken, zeichnen sich diese Porträts durch einen spannungsgeladenen Prozess des ständigen Changierens zwischen Inszenierung und Selbstinszenierung aus. Erweitert hat die Künstlerin ihre Erfahrung im Umgang mit ihren deutschen Mitstreitern durch mehrere, längere Arbeitsaufenthalte in verschiedenartigen Kunstszenen wie zum Beispiel in Belgien, Australien, Japan und ganz aktuell auch in Österreich. Die Resultate aus Valentina Seidels Langzeitprojekt mach spürbar und sichtbar, was das Eigentümliche nicht nur der Künstler, sondern aus der Kunst ist. Mit ihnen bekommt die Kunst selbst eine Ikonographie. (Wolfgang Ullrich)