Gefragt, was für ihn ein gutes Bild ausmache, gab Arnold Odermatt, die lakonische Antwort, die zum Untertitel dieser ersten biografischen Publikation über seine Bilder und sein Leben wurde. Ein gutes Bild muss scharf sein schliesst eine Lücke in der Literatur über Arnold Odermatt, den Nidwaldener Polizisten, der als fotografischer Autodidakt in der frühen Nachkriesgszeit begann Unfälle, den Polizeidienst, das alltägliche Leben und seine Familie mit seiner 6x6 Mittelformatkamera zu protokollieren. Unbarmherzig durchbrechen die bekannten nüchtern-surrealistischen Unfallbilder immer wieder die Innerschweizer Idylle des familiären und beruflichen Lebens im Kanton Nidwalden.
Die Texte von Daniel Blochwitz, Matthias Dell und Harald Szeemann, interpretieren den Odermattschen Bildkosmos. Ausführlich wird auch die wundersame Entdeckung, Erschliessung und Verbreitung des Werkes über Bücher, Medien, Ausstellungen und Galerien geschildert. Der Schweizer Regisseur Urs Odermatt entdeckte 1991 die Bilder des Vaters bei Recherchen für seinen Spielfilm Wachtmeister Zumbühl, der Rest ist eine wunderbare lehrreiche und unterhaltsame Geschichte über die Kunstwelt der letzten 25 Jahre.