Der Schweizer Grafik gelang es in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts über die Landesgrenzen hinaus für Aufsehen zu sorgen. Swiss Design und Swiss Style wurden international zum anerkannten Gütesiegel für qualitativ wegweisendes Grafikdesign, das mit Präzision, Sachlichkeit und Reduktion eine ganze Epoche visuell prägte — und mit innovativen Arbeiten zu einem Schweizer Exportschlager wurde.
Das Basler Ausbildungsmodell der Allgemeinen Gewerbeschule, später Schule für Gestaltung, war ein wichtiger Wegbereiter für den internationalen Durchbruch der neuen Schweizer Grafik. Strenge, aber undogmatische Ansichten, eine pragmatische Haltung Gestaltungsfragen gegenüber, Mut zum Experiment und ein klares Bekenntnis zur Moderne lösten von Basel aus eine breite grafische Bewegung aus, welche von Europa bis in die USA reicht.
Dorothea Hofmann erzählt die Geschichte der Schweizer Grafik aus einer neuen Perspektive. Indem sie den Fokus bewusst auf Basel legt, zeichnet sie das differenzierte Bild einer nationalen Grafikbewegung, welche in ihrer Vielschichtigkeit das enge Korsett der Zürcher konstruktiv-konkreten Richtung sprengt, mit welcher der Swiss Style bis heute gemeinhin gleichgesetzt wird.
Die Autorin befasst sich intensiv mit den Ursprüngen, die bis ins 19. Jahrhundert zurückreichen, setzt sich mit der Entwicklung der grafischen Ausbildung in der Schweiz auseinander und schildert schlüssig den Durchbruch zu einem internationalen Stil.
Im Zentrum des Buchs stehen ehemalige Lehrer und Schüler der Allgemeinen Gewerbeschule Basel, die mit ihren Arbeiten zur internationalen Reputation des Swiss Design massgeblich beigetragen haben: Hermann Eidenbenz, Emil Ruder, Armin Hofmann, Karl Gerstner, Gérard Ifert, Nelly Rudin, Pierre Mendell, Wolfgang Weingart, Kenneth Hiebert, Dan Friedman, April Greiman und viele mehr.