Werner von Koppenfels’ Übertragung des berühmten Kompendiums der Melancholie aus der Feder des englischen Exzentrikers Robert Burton (1577–1640) ist eine ebenso repräsentative wie leserfreundliche Auswahl des Riesenwerkes. Für die 3. Auflage wurde die Ausgabe um zentrale Partien des vierten und letzten Teiles über die “Religiöse Melancholie” ergänzt, die noch nie ins Deutsche übertragen wurden.
Müßig zu fragen, ob das Ganze ein Lehrbuch der alten Medizin sei, ein seelsorgerliches Trostbuch, ein Essay, Satire auf die verkehrte Welt, Vanitas-Litanei oder das Selbstbild eines Sonderlings: es ist dies alles und mehr — ein Buch der Bücher, eine labyrinthische Bibliothek nach Borges’ Herzen, die Metamorphose hellsichtiger Unlust an der Welt in Lust des Lesens.