Kneissls Gabe der Registrierung, der Beschreibung feinster Nuancen und Verhaltensmuster im Alltagsleben, im Ballett der öffentlichen und privaten Raumnutzungen, in den grotesken Powerplays von Politik und Medien, in den beruflichen Kämpfen und flottierenden Ideologien, all das fand bei ihm im fortschreitenden Alter ein ihm adäquateres Feld in Texten, in Studien und Wettbewerbskonzepten und konzentrierte sich mehr und mehr im literarischen Bereich. Neben immer noch gültigen Beiträgen in Fachjournalen fand sein Architektur-Roman viel Anerkennung in Literaturkreisen. Kneissls Schreiben bot ein skurriles, hellsichtiges, surreal wahrhaftiges Sittenbild unserer Zeit – aus der Perspektive seines beruflichen Milieus; eine narrativ locker verbundene Montage dispersester Wirklichkeits-Zitate. (Otto Kapfinger).