sold out
William S. Burroughs (1914–1997), Ikone der amerikanischen Beat-Generation, hat die Öffentlichkeit vor allem durch sein Image des exzessiven, drogensüchtigen Literaten fasziniert, der in einer bizarren Wilhelm-Tell-Nummer versehentlich seine Frau erschoss. Als Revolutionär und homosexueller Intellektueller bewundert und für seine Schusswaffenbegeisterung kritisiert, begründete er mit seinem Roman ‘Naked Lunch’ (1959) eine neue Form des Schreibens: die ‘Cut up’-Methode, bei der Textfragmente intuitiv zu offenen, assoziativen Erzählstrukturen zusammenfügt werden.
Der visionäre Autor sprach 1971 von der ‘elektronischen Revolution’, er beeinflusste Gegenkulturen von der Acid-Szene bis zum Punk und erlangte in der jungen New Yorker Kunstszene der 1980er und 1990er Jahre späte Popularität. Neben legendären ‘Shotgun Paintings’ wirft die Ausstellung mit Cut-ups in unterschiedlichen Medien einen Blick auf den Cross over-Charakter des Werks von William S. Burroughs zwischen Literatur, Bild und Sound, das weite Bereiche der Massenkultur, Musik und Techniken des digitalen Samplings beeinflusst hat.