Sammler seien glückliche Menschen, heißt es bei Stefan Zweig. Aber stimmt das auch? Sind sie nicht — zuallererst Getriebene, deren wichtigstes Stück immer gerade dasjenige ist, das ihnen noch fehlt?
Anlässlich einer umfangreichen Schenkung von Jacqueline und Luc Robert beschäftigen sich Ausstellung und Publikation mit öffentlichem und privatem Sammeln: “Collectionneurs. Die Sammlungen des Kunstmuseums Luzern und eine Genfer Privatsammlung”. Über mehrere Jahrzehnte hinweg haben die beiden Genfer Kunst-liebhaber beeindruckende Werkgruppen gesammelt.
Der Sohn eines Malers und seine Frau haben sich hierbei auf die Schweizer Kunst seit den 1960er Jahren mit dem Fokus auf die Westschweiz spezialisiert. Doch hat das Ehepaar Robert auch Werkgruppen solcher Künstlerinnen und Künstlern zusammengetragen, die stärker in der Sammlung des Kunstmuseums Luzern vertreten sind.
Insofern ergänzen sich die Sammlung der Roberts und die des Kunstmuseums Luzern nahezu ideal, ist doch Letztere seit den frühen 1970er Jahren ebenfalls auf Schweizer Gegenwartskunst ausgerichtet. Im Auf-einandertreffen der Werke aus dem Besitz der Roberts und des Kunstmuseums Luzern kommt es daher zu einem abwechslungsreichen und fruchtbaren Dialog, in dem Korrespondenzen und Er-gänzungen deutlich hervortreten. Ein Interview mit den Sammlern sowie Statements der in der Schau vertretenen Künstlerinnen und Künstlern über das Sammeln ergänzen diese Einblicke.