Das Buch B‑Boys, Fly Girls & Horticulture dokumentiert das Fotoprojekt von Paul Hutchinson, das der Hip-Hop-Szene in Deutschland und Indien gewidmet ist.
Der Fotograf ist im Berlin der Nachwendezeit aufgewachsen und war in den 90er Jahren selbst in Hip-Hip-Kreisen unterwegs. Nun beschäftigt er sich als aufmerksamer Beobachter mit dieser Jugendkultur. Die Subkultur als eine Art Lebensgefühl darzustellen ist dabei sein Ziel.
Mit einem nüchternen, aber zugleich empfindsamen fotografischen Blick liefert Paul Hutchinson Einblicke in den Alltag, die Umgebung und individuelle Geschichten der jungen Hip-Hopper. Die Portraits, für die er immer wieder neue Perspektiven findet, zeigen in sich versunkene, fast isoliert anmutende Jugendliche. Rhythmus und Bewegung, die klassisch mit dem Thema assoziiert werden, sind nur durch ihre Attribute angedeutet. Die eigentliche Stimmung wird dabei durch präzise ausgesuchte Details wiedergegeben. So entsteht aus einer nicht-linearen Erzählung ein Gesamtbild und die fragmentarischen Einblicke vermitteln die authentische Atmosphäre.
Der junge Fotograf entwickelt seine dokumentar-poetische Handschrift, in der die Ästhetik der Farben und Formen die inneren Bewegungen zum Ausdruck bringt. Parallel zu den Bildern der Hip-Hop-Szene stehen die Aufnahmen aus dem Botanischen Garten in Bangalore, anhand derer Paul Hutchinson das Phänomen des “Exotismus” erforscht und mit der für Indien “fremden” Hip-Hip-Kultur in Verbindung setzt.
“Es ist aber auch genau diese drängende Energie — das Verneinen aller vermeintlichen Hindernisse, die Neugierde aufs Leben — die mich so inspiriert hat beim Arbeiten mit den Jugendlichen in Ost und West.” (Paul Hutchinson in B‑Boys, Fly Girls & Horticulture, 2015)