In 12 Ballads for Huguenot House dokumentiert Theaster Gates sein außergewöhnliches Unternehmen, zwei leer stehende Häuser zu vereinigen — eines in Chicago, das andere in Kassel — indem er Teile des einen Hauses demontiert und beim Wiederaufbau des anderen verwendet. In Kassel war das vergessene und zerfallene Hugenottenhaus vom Anfang des 19. Jahrhunderts für Gates von besonderem Reiz, da er hier eine Verbindung sah zwischen der Geschichte der Immigranten, die es damals errichteten, und der der schwarzen sowie hispanischen Arbeiter in seiner Chicagoer Nachbarschaft. Dort auf der anderen Seite des Atlantiks wiederum fiel Gates ein großes, heruntergekommenes Gebäude auf, an dem Details der Architektur noch erhalten waren. Dabei kam ihm der Gedanke zum Austausch und so entwickelte er die Idee, Materialien des Chicagoer Gebäudes zur Renovierung des Hugenottenhauses zu verwenden. Dieser Prozess wird später umgekehrt, und es werden Materialien des Hugenottenhauses beim Wiederaufbau in Chicago eingesetzt. Gates präsentiert im vorliegenden Buch seine Planungen des Austauschs sowie die damit zusammenhängenden aufwendigen und komplexen soziopolitischen sowie geschichtlichen Einzelheiten in der Form von zwölf thematischen “Balladen”.
Mit reich bebilderten Aufzeichnungen des Künstlers.
… on the occasion of the exhibitions Documenta (13) 9. June — 16. September 2012 and Theaster Gates, 12 ballads for Huguenot House, at the Museum of Contemporary Art, Chicago, 20. April 2013 — 15. January 2014
Texte: Carolyn Christov-Bakargiev, Michael Darling, Theaster Gates, Madeleine Grynsztejn, Matthew Jesse Jackson, John Preus